Gewaltige neue Gleisknoten bei Darmstadt


Verkehrslandschaften statt Bäume?

zusammengestellt von Werner Krone

Das will die Deutsche Bahn:

 

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Das will die Deutsche Bahn

  1. Die Hauptstrecke entlang den Autobahnen
  2. die Nordanbindung von Darmstadt
  3. die Südanbindung von Darmstadt und
  4. eine besondere Güterzugstrecke in Richtung Mainz, damit das Mittelrheintal weiter seinen Anteil abbekommt.

 

Das wollen wir:

 

Die Neubaustrecke soll durch Darmstadt verlaufen, damit...

 

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Das wollen wir

  1. Darmstadt nicht vom Schnellverkehr abgehängt wird
  2. die Anschluss-Strecken und Spangen unnötig sind
  3. die bestehenden Strecken zusammen mit der neuen optimalen Lärmschutz erhalten
  4. der Eingriff in die Umgebung, vor allem die Wälder minimal wird
  5. dies die vernünftigste und übrigens auch kostengünstigste Lösung wird
  6. diese Lösung als von der Raumordnungsbehörde längst beschlossen endlich umgesetzt wird.

 

Um das zu verdeutlichen, sollen die Folgen der DB-Planung dargestellt werden. Dazu gehören die „Streckenverknüpfungen" der Hauptstrecke mit den Abzweigungen.

 

Wie werden Strecken verknüpft?

 

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Eisenbahnstrecken werden miteinander möglichst „höhenfrei“ mit Verbindungsgleisen und Weichen verknüpft. Dabei wird das Gleis der jeweiligen Gegenrichtung mit einer Brücke über- oder unterquert.
In diesem Beispiel handelt sich um eine einfache Verknüpfung. Würden alle Richtungen verknüpft, sähe das einem Autobahnkreuz ähnlich.
Verläuft noch eine Straße parallel zu einer Strecke, ist auch diese höhenfrei von beiden Verbindungsgleisen zu queren (zu „kreuzen“).

 

Mit welchen Bogenhalbmessern (Radien) ist zu rechnen?

 

Das hängt von der Entwurfsgeschwindigkeit ab. Bei maximaler Gleisüberhöhung (die bogenäußere Schiene wird dabei höher verlegt) beträgt der Mindesthalbmesser:

für 80 km/h: ca. 300 m
für 120 km/h ca. 700 m
für 300 km/h ca. 4.500 m


Auch die verwendeten Weichen hängen von der Entwurfsgeschwindigkeit ab.

Für die Höhenfreiheit müssen Gleise einen Höhenunterschied überwinden. Der normale Maximalwert für die Steigung („Längsneigung“) ist 12,5 ‰ (gelesen: „Promille") = 1,25%.
Für Krümmungswechsel Gerade-Bogen sind Übergangsbögen einzuschalten, auch sind die Neigungswechsel in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit auszurunden. Dies bedingt große „Entwicklungslängen“.

Damit die Kreuzungswinkel für die Brücken (sog. „Überwerfungsbauwerke“) nicht zu „spitz“, die Brücken also nicht zu lang werden, sind die betreffenden Verbindungsgleise von der jeweiligen Strecke abzurücken. Das gilt natürlich auch für überquerte Straßen. Dadurch entstehen große Verkehrsflächen.

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Im Beispiel wird die Abzweigstelle Rollenberg bei Bruchsal gezeigt. Hier ist die Neubaustrecke Mannheim – Stuttgart mit der Rheintalbahn verknüpft. Das Gleis auf den Fotos ganz links dient der Verknüpfung von und nach Süden, ansonsten gilt die obige Skizze. Im Hintergrund verläuft die Rheintalbahn.
Mit Ausnahme des linken Gleises sieht so eine Abzweigstelle aus:

Abzweigstelle Rollenberg bei Bruchsal

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Die bei der DB-Planung erforderlichen Abzweigungen

 

1. Abzweig zur Südanbindung von Darmstadt

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Dies ist der Abzweig einer Südanbindung von Darmstadt. Wer die bezahlt, ist offen. Hierbei ist zu beachten, wie groß die Abrückungen der Hauptstrecke von der Autobahn sind. Dies ist bedingt durch unterschiedliche Radien von Autobahn und Bahnstrecke. Auch soll ein zu langes Brückenbauwerk („Überwerfungsbauwerk") vermieden werden.

Wie schon gesagt: Dieser Abzweig ist bei einer Führung der Neubaustrecke über Darmstadt Hbf nicht erforderlich!

 

2. Abzweig zur Nordanbindung von Darmstadt

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Das ist die Nordanbindung von Darmstadt, ohne die bei der DB-Planung der Hauptbahnhof von der Neubaustrecke völlig links liegen gelassen würde. Auch hier ist zu beachten, dass der Wald „Täubcheshöhle“ durch Hauptstrecke und Abzweig große Verluste erleiden müsste. Auch hier ist die Hauptstrecke von der Autobahn stark abzurücken.
Diesen Abzweig will die DB als Betriebsverbindung für Bauarbeiten oder Umleitungen auf jeden Fall bauen.
Wenn die Hauptstrecke über den Hauptbahnhof verlaufen würde, wird auch dieser Abzweig natürlich überflüssig.

 

3. Verbindungsstrecke für Güterzüge in Richtung Mainz

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Dieser Abzweig soll Güterzüge direkt über Groß-Gerau zur rechts-rheinischen Strecke führen.
Auch hier sind die Abrückungen von der jeweiligen Hauptstrecke zu beachten. Wegen des hohen Grundwassers und des Darmbaches ist an der A 5 eine Eisenbahnüberführung erforderlich. Dies macht Schallschutz aufwendig. Auch an der B 42 ist die Eisenbahn zu überführen.

 

Nun streiten die Städte Weiterstadt und Griesheim nicht mit der DB über die Zweckmäßigkeit der gesamten Planung, vielmehr streiten sie untereinander darüber, wie diese Abzweigstrecke verlaufen soll. Viele Weiterstädter hätten es gern, wenn die Trasse an der A 67 verlaufen würde. Zwar ist die Anbindung westlich Klein-Gerau einigermaßen zu schaffen, aber wie ein Abzweig am Autobahnkreuz Darmstadt aussehen würde, steht in den Sternen. Zumindest würde das sehr aufwendig.

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Fazit

 

Eine Neubaustrecke an Darmstadt vorbei braucht viele neue Abzweigstellen. Die Vollanbindung von Darmstadt benötigt keine Abzweige. Schon deswegen ist sie die preiswerteste Lösung.
Denn der 1912 eröffnete Hauptbahnhof weist in seinem „Nordkopf" sich „höhenfrei" kreuzende Strecken nach Mainz, Frankfurt und Aschaffenburg auf. Eine über den Darmstädter Hauptbahnhof verlaufende Neubaustrecke ist daher in alle Richtungen anzuschließen und braucht keine Anschluss-Strecken.

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Innerhalb von Darmstadt ist optimaler Lärmschutz auch für bestehende Bahnanlagen möglich:

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Und noch etwas anderes ist möglich:
Eine parallel und zum Teil auf der gedeckelten Trogstrecke der Bahn geführte neue B 3 !

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Die von der Deutschen Bahn geplanten gewaltigen Gleisknoten aber, die braucht keiner...

 

 

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